2000 km des Glaubens...

Da stand ich also heute, auf diesem Feld - mitten im Nirgendwo - und dachte nach. Wie sollte das alles weiter gehen. Das was ich für Gott mache oder eben auch nicht mache. Will Gott überhaupt, dass ich was mache oder bin ich einfach zu taub, um seine Stimme zu hören?! 
Manchmal...weiß ich nämlich nicht was Gott möchte. 
Ich ging also heute, in der Hoffnung auf sowas wie eine übernatürliche Offenbarung spazieren und begab mich auf diesen langen Weg, der mitten durch mittlerweile sonnenverbrannte Felder führte. Ich liebe es mit Gott zu reden. Manchmal jedoch ist es eher wie eine Art geistliche Salve, indem ich Gott mit Fragen bombardiere, mir seine Wahrheit vor Augen führe, dann wiederum Sätze formuliere wie "Ja, nun gut, wenn das so ist, dann möchtest du sicher, dass ich das mache, Gott, oder?!" und zurück bleibt dann trotzdem eine gewisse Unsicherheit. 
Natürlich ist das im geistlichen Leben nicht immer so, denn manchmal zeigt Gott einem ganz klar den Weg vor Augen, den man gehen soll. Aber dann gibt es diese Stunden, Tage, Wochen, in denen es eben nicht so klar ist und man eher mit vielen Fragen, anstatt Antworten lebt. 

Ich muss in solchen Situationen immer daran denken, dass Abraham von Gott die Anweisung bekommen hat, dass er aus seinem Vaterland nach Kanaan ausziehen soll.
"Und Abram durchzog das Land bis zur Ortschaft Sichem, bis zur Terebinthe Mores." (1 Mose 12,6). Ein unbedeutender, kleiner Satz mag man zuerst denken. Aber es ist ein Satz, der uns mitteilt, dass Abram und seine Sippe fast 2000 km von der einen Ortschaft in die andere Ortschaft gingen und wisst ihr, was mich daran fasziniert? Es waren 2000 km des Glaubens. Auf dieser Strecke bekam Abram keine Offenbarung von Gott. Erst danach (Vers 7) erschien ihm der Herr erneut. Das ist ein großes Vorbild....2000 km Gott gefolgt und vertraut, ohne etwas Neues von ihm zu hören! Abraham vertraute Gott. 
Und auch ich möchte diesen Glauben haben, der immer noch glaubt, auch wenn er nichts sieht, hört oder von Gott spürt. Ich weiß, dass das nicht mehr populär ist unter Christen, aber genau deswegen ist es so wichtig, dass wir uns ständig selber die Wahrheit predigen (das Wort Gottes) und uns in der Wahrheit stärken - in dem, was Gott sagt. 
Denn nur, weil ich nicht weiß, was der Wille Gottes für mein Leben ist, heißt es ja noch lange nicht, dass Gott keinen Willen für mein Leben hat. Wir wissen, dass wir eine Bestimmung haben, weil Gott uns zu seiner Ehre geschaffen hat, weil Gott uns Gaben gegeben hat und weil Gott uns als Werkzeuge nutzt, um Menschen die rettende Botschaft von Jesus Christus am Kreuz zu verkünden. Also auch wenn ich nicht weiß, wohin mein Weg mit Gott führt, ich halte an ihm fest und vertraue ihn. 

Und drei Dinge sind auf diesem Glaubensweg ganz wichtig:
1.) Halte dich an das, was du von Gott weißt und sei ihm in den kleinen Dingen treu. 
Denn Treue ist groß vor Gott (vgl. Lukas 10,16)
Wir sind nicht alle Missionare, die nach Guatemala gehen sollen. Dein Leben jetzt gerade, so wie es ist, ist dein Missionsfeld und ist genauso wichtig. 
2.) "Sei still und erkennt, dass ich Gott bin" (Psalm 46,10) 
Er ist Gott, nicht du. Du bist ein Mensch, sein Geschöpf. Gott kann mich gebrauchen, er kann es aber auch lassen, wenn er denkt, dass das gerade gut ist. Christ sein heißt nicht, in geistlichen Aktionismus zu verfallen. Gott hat eine Ruhe und Geduld, die wir Christen manchmal nicht haben und deshalb hilft es auch, einfach still zu sein und anzuerkennen: "Okay Gott, ich bin jetzt einfach still, warte und vertraue darauf, dass du es mir mitteilen wirst, wenn ich etwas für dich machen soll." 
Zudem "still sein und Gott erkennen": Es ist viel wichtiger, dass die eigene Beziehung mit Gott stimmt, als dass ich tausend Dinge FÜR Gott mache, aber nicht wie Gott bin und wie Jesus handle. Wir sollten mehr darauf bedacht sein, wie Gott zu werden und dann wird das, was Gott von uns möchte folgen. 
Werde also still vor Gott und erkenne ihn - durch privates Bibelstudium, durch Gebet. 
3.) Bereitschaft - "Hier bin ich, sende mich!" (Jesaja 6,8)
Wenn Gott sich entschließt uns auf irgendeine Art und Weise für sein Reich zu gebrauchen, sollten wir die gehorsame Einstellung haben: "Herr, sende mich!" und in enger Beziehung zu ihm die Schritte gehen.  

Was mache ich also, stehend auf dem Feldweg?
Ich entschließe mich dazu, dass Gott mich gebrauchen kann, wenn er will. Wenn er möchte, dann bin ich bereit. Solange ich das nicht wirklich verstehe oder seinen expliziten Willen erkenne, suche ich Gott um seinetwillen und um geistlich zu wachsen. Und bin ich in den kleinen Dingen treu und in den Dingen, bei denen ich weiß, dass sie seinem Willen entsprechen
(die Bibel gibt uns da Auskunft, Bsp.: Verkündigung des Wortes; mich kümmern um meinen Nächsten; segnen, die mich fluchen etc. ). 
So oder so, benutzt Gott uns in Wegen, die uns nicht immer klar oder offensichtlich sind, aber eines ist unabdingbar wichtig: der Glaube!

"Ohne Glauben aber ist es unmöglich ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt muss glauben, dass er ist, und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen." - Hebräer 12,6

Eure redeemed. 

Kommentare: 2
  • #2

    TrustinGodSwallow (Samstag, 21 März 2020 20:58)

    Auch wenn dein Beitrag schon nicht mehr ganz neu ist, bleibt er doch aktuell und der Herr benutzt deine Gedanken als Ermutigung in meiner aktuellen Situation.
    Danke dir! Sei gesegnet!

  • #1

    Varo (Donnerstag, 09 August 2018 19:28)

    Danke für diesen Beitrag! Hat mich sehr ermutigt.